Die im Kurs erteilte Aufgabe „Für die ‚Fortgeschrittenen'“ klang gar nicht allzu schwer: Das eLernjournal hier auf WordPress anstatt mit Blogger zu führen.
(cc), „WordPress Schwag“ des Nutzers „Peregrino Will Reign“ auf flickr
‚Da kann doch nicht viel dabei sein‘ – das habe ich mir zumindest damals gedacht… „Viel dabei“ ist aber auf alle Fälle – nämlich bei WordPress selbst: Dieses Tool bietet im Vergleich zu Blogger um ein Vielfaches mehr Möglichkeiten – leider jedoch auch einhergehend mit einer ‚Verkomplizierung‘ der Nutzung. Oder anders ausgedrückt: WordPress kann viel, verlangt dafür aber auch viel Zeit. Wie bei vielen anderen Programmen oder Diensten stellt sich daher die Frage: Wiegen die Vorteile des neuen Tools die Nachteile zumindest auf?
Ein einfaches Beispiel aus meiner jüngsten Anwender-Vergangenheit: Ich wollte meine ‚Sidebar‘ verändern. Klingt nach nicht viel Aufwand. Genau das kann es aber sein, wenn sich in der Fülle der Möglichkeiten die richtigen Einstellungen nicht finden lassen. Auch mit viel Ehrgeiz, dem Wissen wie das Ganze beim Konkurrenzdienst Blogger funktioniert und dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten am Computer ließen die Einstellungen zur ‚Sidebar‘ nicht sichtbar werden. Erste Fragen und Zweifel keimten auf: „Wenn ich den ‚blogroll‘ unter ‚Links‘ bearbeiten kann – wieso kann ich dann nicht auch die restliche ‚Sidebar‘ unter diesem Punkt bearbeiten?“ Erste Flüche und Verwünschungen wurden gedacht.
Die (eigentlich so einfache!) Lösung bot eine Seite, die wohl für alle derartige Probleme eine erste Anlaufstelle bilden kann: die „FAQ – Oft gestellte Fragen“ zu WordPress. Und wie so oft, war der Aha-Effekt bei einer einfachen (aber trotzdem nicht gefundenen) Lösung mit einem einhergehenden Gefühl der Peinlichkeit bestückt („Warum bin ich da eigentlich nicht gleich draufgekommen?“): Oberpunkt ‚Design‘ (und nicht ‚Links‘!), Unterpunkt ‚Widgets“. That’s it. Und schon beim Ausprobieren der neu-gefundenen Funktion war aller Ärger verflogen: Quasi unendliche Möglichkeiten zur ‚Bestückung‘ der ‚Sidebar‘: „Blogstatistik“, „Text“, „Kalender“, „Archiv“ und und und… Und das alles per ‚drag an drop‘ – herrlich!
Die anfänglich gestellte Fragen nach dem zusätzlichen Nutzen von WordPress gegenüber von Blogger lässt sich also, zumindest für mich, trotz Zeitverlust durch dieses und einige andere Probleme mit einem recht klaren ‚Ja!‘ beantworten. WordPress verlangt zwar mehr, kann aber auch mehr – und zwar viel mehr. Meine PLE hat sich also wieder verändert: Ein Tool wurde durch ein anderes ersetzt – mit allen einhergehenden, negativen und positiven, Folgen für mich und meine (Um)Welt. Solche Veränderungen sind es, die uns letztlich den Weg zu Verbesserungen weisen – und das nicht erst in unserer technisierten Zeit:
„Der Mensch ist ein zeitliches Wesen, das nur lebt, indem es seine Welt um sich wandelt.“ (Karl Jaspers, Philosophie und Welt)
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